„Wir wollen provozieren“

FESTIVAL-PREVIEW In einer Limousine über den Ansgari-Kirchhof sausen – Schwankhalle macht’s möglich

■ ist Sänger, Schauspieler und einer der Kuratoren vom Bremen-lernt-Festival

taz: Herr Fischer, wieso sollten sich die Leute denn an ihrem freien Samstag trotzdem mit Lernen und Stundenplänen beschäftigen?

Denis Fischer: Weil man jede Gelegenheit wahrnehmen und auf Bildung zugreifen sollte. Leider ist Bildung heute ja ein Luxus, der nicht jedem zugänglich ist.

Ist es dann nicht ein Widerspruch, mit einer Limousine für die Veranstaltung zu werben?

Ja, wir wollen damit ja auch provozieren. Bildung ist so wichtig, dass sie sich eigentlich jeder leisten können sollte.

Und bei „Bremen lernt“ kann das jeder?

Ja, weil wir mit dem Motto „Pay as much as you can“ jedem freistellen, wie viel er bezahlen will.

Was kriegen die Leute denn für ihr Geld?

Wir haben überlegt, wie man Unterricht noch gestalten kann, in der Schule waren wir ja alle selber. Deshalb haben wir verschiedene Künstler, Professoren und Performer eingeladen, Unterrichtsstunden zu halten.

Wie kann man Unterricht denn noch gestalten?

Zum Beispiel gibt Professor Christian Palentin eine Stunde, die heißt „Unterricht für alle, die an eine Schule des Lebens glauben“. Wir wollen halt einfach zeigen, welche Möglichkeiten es neben Mathe und Deutsch noch gibt und wie man an die ran kommt.

Und, wie kommt man ran?

Das ist eine gute Frage. Es gibt ja schon einen schönen Trend, dass mit Wissenssendungen Inhalte spannend vermittelt werden. Sowas müsste mehr werden.

INTERVIEW: ELENA ZELLE

12-16 Uhr, Ansgari Kirchhof „Bremen lernt“ beginnt am 11. 3. in der Schwankhalle. Infos zum Festival unter: www.schwankhalle.de