Schüler bleiben in Hamburg

NACHBARSCHAFTSSTREIT Schleswig-Holstein und Hamburg einigen sich auf Gastschulabkommen. Kiel zahlt weiterhin 8,5 Millionen Euro für Landeskinder

Die Länder haben sich auf die bisherige Summe von 8,5 Millionen geeinigt

Hamburg und Schleswig-Holstein haben sich am Dienstag auf ein vorläufiges Gastschulabkommen geeinigt. Die für das Schuljahr 2010 / 11 gültige Vereinbarung der Landesregierungen regelt, welche Schüler aus Schleswig-Holstein an staatlichen Schulen in Hamburg aufgenommen werden.

Derzeit besuchen 6.226 Schüler aus der Metropolregion Hamburger Schulen. Für die Hansestadt fielen dadurch jährliche Mehrkosten in Höhe von rund 31 Millionen Euro an, sagte Hamburgs Schulstaatsrat Ulrich Vieluf. „Schleswig-Holstein sieht sich derzeit nicht in der Lage, das Geld aufzubringen“, sagte er. Deshalb haben sich die Länder auf die bisherige Summe von 8,5 Millionen Euro für die Schüler geeinigt.

Das Defizit von jährlich 22,5 Millionen Euro wolle Hamburg vorerst selbst tragen. Laut Schulbehörde könnten mit dem Geld etwa 330 Lehrerstellen finanziert werden. Um die nachbarschaftlichen Beziehungen nicht zu belasten, kommt Hamburg aber vorerst der schleswig-holsteinischen Landesregierung entgegen. „Noch sind wir zuversichtlich, dass Schleswig-Holstein die Bereitschaft von Schülern, in Hamburg zur Schule zu gehen, finanziert“, sagte Vieluf über die weiteren Verhandlungen.

Die Übergangsregelung soll bis Juni durch ein längerfristiges Abkommen ersetzt werden. Dieses solle dann Anfang 2011 in Kraft treten, teilte die Hamburger Schulbehörde mit. UG