Kein Bett in der Mission

Obdachlose dürfen in Tagesprojekt nicht übernachten

„Künstlerische Maßnahmen gegen die Kälte“ dürfen nicht umfassen, Wohnungslose bei Minusgraden über Nacht zu beherbergen: Die Sozialbehörde hat die „Mission“ in der Kaiser-Wilhelm-Straße ermahnt, künftig um 23 Uhr zu schließen und ihre obdachlosen Klienten an Übernachtungsstätten wie das benachbarte „Pik As“ weiterzuverweisen. „Die Mission wird als Tagesaufenthaltsstätte gefördert“, erklärt Behördensprecherin Katja Havemeister. „Zum Übernachten sind die Räume nicht geeignet.“

Dennoch haben in der Vergangenheit immer wieder Obdachlose nachts ihren Schlafsack im Keller der Mission ausgerollt. „Viele schlafen lieber hier auf dem Fußboden als auf der Straße“, sagt Geschäftsführer Andrew Saathoff. „Wir schicken bei Minusgraden niemanden gerne raus.“ Um das auch künftig nicht tun zu müssen, sind Mission und Behörde übereingekommen, dass künftig der Pendelbus an der Mission Station macht, der Obdachlose abends in die Übernachtungsstätte an der Fuhlsbütteler Sportallee fährt. Ein Kompromiss, sagt Saathoff, „mit dem wir gut leben können“. EE