PARTEI IN BERLIN AUSGEGRENZT
: CSD-Parade feiert ohne CDU

BERLIN | Männer in knappen Höschen, Transen mit Pfauenfedern: Der Christopher Street Day (CSD) in Berlin war wieder ein buntes, aber auch ein sehr politisches Spektakel. Zum 35. Mal gingen Schwule, Lesben und andere queere Menschen am Samstag in der Hauptstadt auf die Straße, um gegen gesellschaftliche Ausgrenzung zu protestieren. Allerdings grenzten die Veranstalter diesmal selbst eine ganze Volkspartei aus: Die CDU durfte beim CSD nicht mit eigenem Wagen mitfahren. Wegen ihres Kurses bei der Gleichstellung von Schwulen und Lesben waren die Christdemokraten vom Umzug ausgeschlossen worden. In CDU und CSU lehnen viele eine völlige rechtliche Gleichberechtigung schwuler und lesbischer Partnerschaften trotz eindeutiger Verfassungsgerichtsurteile weiterhin ab. Der Ausschluss der Union löste parteiübergreifend Kritik aus. (dpa)