das wichtigste
: Schneeschippen nonstop

Nach gut drei Monaten Dauerfrost und anhaltendem Schneefall brechen in Bayern viele Dächer zusammen

MÜNCHEN/DRESDEN ap ■ Orkantief „Oili“ hat Schneechaos und Hochwasseralarm ausgelöst. Im unter Schneemassen begrabenen Bayerischen Wald schaufelten gestern etwa 3.200 Helfer rund um die Uhr Schnee von überlasteten Dächern. In Teilen Sachsens führten Tauwetter, Regen, Eis auf den Flüssen und gefrorene Böden zu Überschwemmungen. Nur an der Küste verlief die angekündigte Sturmnacht glimpflich.

Im niederbayerischen Freyung-Grafenau, wo bereits Mittwoch wie in drei anderen Landkreisen Katastrophenalarm ausgelöst wurde, bleiben sämtliche Schulen noch bis Montag geschlossen. Wegen Einsturzgefahr wurden 18 Gebäude gesperrt. Auf den Dächern lagen teils mehr als 130 Kilo Schnee pro Quadratmeter. In Schöllnach drohte das Dach einer Schule einzustürzen. In Plattling brach das Dach des seit dem Gammelfleischskandal geschlossenen Kühlhauses der Frost GmbH ein, in Schönsee stürzte eine Lagerhalle für Landmaschinen ein. Die Bahn sperrte zwei Strecken in der Region, in der seit November Dauerfrost herrscht. Auch für die nächsten Tage sagte der Wetterdienst bis zu einem halben Meter Neuschnee voraus. Eine rasch einsetzende Schneeschmelze würde den Gebieten allerdings neue Probleme bescheren.

Bereits jetzt macht Hochwasser im Osten Probleme. In Sachsen und Thüringen ist das Technische Hilfswerk im Einsatz, um Keller auszupumpen und Dämme zu verstärken. Im Landkreis Kamenz bestand für die Gemeinde Elsterheide wegen teilweiser Überflutungen Katastrophenvoralarm ebenso wie für zahlreiche Nebenflüsse. In Städten waren überflutete Straßen gesperrt.