Höchststand steht noch bevor

ELBHOCHWASSSER Die Städte Hitzacker und Lauenburg wurden evakuiert, Bleckede droht das ebenfalls. Rekordpegel stehen bevor. Bahn und Straßenbrücken über die Elbe gesperrt

Die Hochwasserlage in Lauenburg hat sich am Montag weiter zugespitzt. Am Nachmittag wurde am Pegel Hohnstorf bei Lauenburg ein Stand von mehr als 9,30 Metern gemessen, wie der Sprecher des Krisenstabes Karsten Steffen sagte. Das ist bereits jetzt höher als beim Hochwassern 2011 (9,22 Meter). Das bedeute, dass der Strom in Teilen der Stadt abgeschaltet worden ist. Auch die Pumpen hätten in dem Bereich die Arbeit eingestellt. „Das Wasser kommt jetzt durch die Kanalisation.“ Der Höchststand wird für Donnerstag mit 10,15 Meter erwartet – das wäre Rekord. Seit dem 20. März 1855 liegt der bei 9,88 Metern.

Rund 1.000 Einsatzkräfte versuchen mit Hochdruck, die Altstadt vor dem Elbehochwasser zu schützen. „Die Sandsackbarrieren halten noch, aber wir wissen nicht wie lange“, sagt Peter Schütt vom Krisenstab. Rund 75.000 Sandsäcke sind allein in der Lauenburger Altstadt aufgeschichtet worden. Rund 400 Bewohner der Altstadt hatten in der Nacht das bedrohte Gebiet verlassen müssen. Die Evakuierung war nach Angaben der Feuerwehr Montagfrüh gegen 1.30 Uhr abgeschlossen. Eigentlich hätten die Menschen noch bis 9 Uhr Zeit gehabt. Weil das Wasser jedoch schneller stieg, als noch am Sonntagnachmittag prognostiziert, mussten die letzten 70 Bewohner noch in der Nacht ihre Häuser verlassen. Gesperrt wurden in Lauenburg die Bahn- und die benachbarte Straßenbrücke. Somit gibt es hier keine Verbindung mehr zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Im niedersächsischen Schnackenburg hat die Elbe am Montagmittag nach Angaben des Katastrophenschutzstabes mit 7,79 Metern ihren Höchststand erreicht. Normal sind dort 2,77 Meter. Für Hitzacker wurde am frühen Abend mit einem Höchstwert von 8,15 Meter gerechnet. Die Höchststände sollen zwischen zwei und vier Tagen anhalten. Der langjährige Mittelwert für Hitzacker liegt bei 2,67 Meter.

Die Altstadtinsel von Hitzacker war am Sonntag evakuiert worden. Rund 280 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Ob die 9.000 Einwohner zählende Kleinstadt Bleckede evakuiert werden muss, war am Nachmittag noch offen.  (dpa/taz)