Schöner bauen

Die Wohnungsbaugenossenschaften wollen ihre Bestände mit Millionenbeträgen modernisieren

Das Image der Graukittel im Rotklinker wären die Hamburger Baugenossenschaften lieber heute als morgen los. Deshalb engagieren sie sich in der prestigeträchtigen Hafencity. Außerdem haben sie sich vorgenommen, 2006 ihre Wohnungsbestände zu modernisieren und auf einen besseren ökologischen Standard zu bringen.

365 Millionen Euro wollen die Genossenschaften 2006 in Bauvorhaben investieren. Rund 215 davon sollen in die Erneuerung und Instandhaltung bestehender Häuser fließen. Für Wärmedämmung, elf neue Solaranlagen und 600 Bäume sollen allein 45 Millionen Euro ausgegeben werden.

In den Bau 1.050 neuer Wohnungen wollen die Genossenschaften rund 150 Millionen Euro stecken. Das sei zwar weniger als in den Vorjahren, gibt Ulrich Stallmann zu. „Es ist aber mehr, als andere investieren“, sagt der Vorsitzende des Arbeitskreises der Baugenossenschaften. Das schließt die großen städtischen Unternehmen SAGA und GWG ein, die 250 bis 300 Millionen Euro an Investitionen planen.

Michael Freytag (CDU), Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, nannte die Genossenschaften gestern einen „verlässlichen Partner“ – besonders, weil sie ihr Angebot auf Familien ausrichten, die der Senat in die Stadt locken möchte. Erste Erfolge kann Freytag vorweisen: Seit Ende 2002 sei die Zahl der Familien von 220.000 auf 228.000 gestiegen, sagte er.

Doch „Familienfreundlichkeit“ kann von Standort zu Standort unterschiedlich aussehen, wie sich am Beispiel der Hafencity zeigt: Am Dalmannkai sind 97 Wohnungen geplant, die mit ihren Grundrissen überwiegend Familien ansprechen sollen, wie Eberhardt Brandt von der Schiffszimmerer-Genossenschaft ankündigte. Mit neun bis elf Euro pro Quadratmeter liegen ihre Mieten weit über dem Durchschnitt der Genossenschaftswohnungen. Dass die Hafencity kein „Eldorado für Millionäre“ wird, wie Freytag verspricht, muss sich erst noch erweisen. Mathias Becker