Billigmarkt Lidl fordert Mindestlohn

HANDEL Gewerkschaft Ver.di sieht den Vorstoß als „Werbegag“

BERLIN | Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat sich für die Einführung eines einheitlichen Mindestlohns im deutschen Einzelhandel ausgesprochen. Mit Lohnuntergrenzen „würde die Möglichkeit und der Missbrauch von Lohndumping, der auch vereinzelt im Handel zu sehen ist, unterbunden“, heißt es in einem Schreiben der Lidl-Unternehmensleitung, aus dem der Konzern am Mittwoch Auszüge vorlegte. Das Schreiben des zweitgrößten Discounters in Deutschland richtet sich an den Bremer Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel. Der Leiter des Instituts Arbeit und Wirtschaft (IAW) hatte sich in einer ARD-Sendung kritisch zu den Löhnen bei Lidl und anderen Ketten geäußert. Ulrich Dalibor, Ver.di-Bundesfachgruppenleiter für den Einzelhandel, bezeichnete Lidls Ankündigung als „Werbegag“, schließlich verweigere das Unternehmen bis heute alle Gespräche mit der Gewerkschaft.

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