Mehr Ekeltests beim Bund

BUNDESWEHR Wehrbeauftragter nennt weitere bizarre Soldatenrituale. Neuer Fall in Bischofswiesen-Strub

BERLIN taz | Die Gebirgsjäger in Mittenwald sind nicht die einzigen Bundeswehrsoldaten, die bizarre Härtetests unter Verzehr von roher Schweineleber, Rollmöpsen mit Bierhefe und Unmengen Alkohols veranstalten. Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Reinhold Robbe, schrieb jetzt dem Verteidigungsausschuss, es gebe „vergleichbare Vorkommnisse im Gebirgsjägerbataillon 232 in Bischofswiesen-Strub“ bei Berchtesgaden. In dem Brief, der der taz vorliegt, erklärt Robbe, Näheres werde der Ausschuss bis Mitte kommender Woche erfahren.

Robbe berichtet, er habe nun 35 Zuschriften zu dem „Fuxtest“ im oberbayerischen Mittenwald bekommen, darunter Schilderungen von Soldaten von eigenen Alkoholexzessen, aber auch Berichte darüber, wie die Meldung solcher Vorgänge zu Benachteiligungen führten. Es habe auch kritische Äußerungen „zu der mangelnden Dienstaufsicht“ und Duldung durch die Vorgesetzten gegeben. Befriedigt vermerkt Robbe, die Zuschriften bestätigten, „dass es höchste Zeit wird“, sowohl „den Ritualen als auch dem Alkoholkonsum Einhalt“ zu gebieten.

Robbe hatte vergangene Woche die Aufnahmerituale der Mittenwalder Gebirgsjäger öffentlich gemacht. Sie beschäftigen inzwischen auch die Staatsanwaltschaft München. UWI