Mehr Grün, weniger Mais

AGRAR Schleswig-Holstein will Grünland besser schützen – und damit das Klima

„Wir haben viel Grünland an den Ackerbau verloren“

ROBER HABECK, UMWELTMINISTER

Schleswig-Holsteins Landesregierung will die rund 340.000 Hektar Grünland im nördlichsten Bundesland besser schützen. Dazu hat das Kabinett (SPD, Grüne und SSW) einen Gesetzentwurf vorgelegt, teilte Umweltminister Robert Habeck (Grüne) mit. „Wir haben viel Grünland an den Ackerbau – häufig an den Maisanbau – verloren, mit teilweise verheerenden ökologischen Folgen“, beklagte er.

Nach Habecks Angaben ging das Dauergrünland vor allem zwischen 2003 und 2008 von knapp 363.000 Hektar auf fast 335.000 Hektar stark zurück. Zwar wurde dies mit einer Landesverordnung zum Umbruchverbot auf Basis von EU-Recht 2008 zunächst gestoppt, aber diese Verordnung droht demnächst auszulaufen. „Dann wäre Grünland völlig ungeschützt und wir würden wieder Flächen in großen Umfang verlieren“, sagte Habeck.

Dauergrünland schützt laut Habeck Klima, Böden und Gewässer. Es sei Lebensraum für viele Tierarten. Habeck: „Wird es umgewandelt, kann es das alles nicht mehr.“ Stattdessen würden Treibhausgase freigesetzt, Böden erodierten, Arten verlören Lebensräume, Gewässer und Grundwasser würden mit Nitrat belastet. Das geplante Gesetz untersage eine Umwandlung, wenn nicht Ersatz geschaffen wird. Für sensible Regionen wie Wasserschutzgebiete oder Gewässerrandstreifen gelte ein grundsätzliches Umwandlungsverbot.

Die Umwandlung von Dauergrünland in Ackerflächen ist zwischen Landwirten und Naturschützern umstritten. So hatte der Naturschutzbund Alarm geschlagen, weil der Bestand der vom Aussterben bedrohten Trauerseeschwalbe wegen Entwässerung und Grünlandumbruch stark gesunken sei.

Der Gesetzentwurf wird dem Landtag zugeleitet, so dass das Gesetz zum Herbst in Kraft treten kann. Es gilt für alle Landwirte in Schleswig-Holstein.  (epd)