Brooklyn, Lagos

AUSGEZEICHNET Für sein Romandebüt „Open City“ erhält der US-amerikanisch-nigerianische Schriftsteller Teju Cole den 5. Internationalen Literaturpreis

BERLIN taz | Das in Berlin ansässige Haus der Kulturen der Welt vergibt am 12. Juni zum fünften Mal den Internationalen Literaturpreis. Er geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Teju Cole für den Roman „Open City“, der 2012 im Suhrkamp Verlag erschienen ist, sowie an Christine Richter-Nilsson für die deutsche Erstübersetzung. Cole kam 1975 als Kind nigerianischer Einwanderer in den USA zur Welt, wuchs in Nigeria auf und lebt heute in New Yorks Stadtteil Brooklyn. Er erhält 25.000 Euro, die Übersetzerin 10.000 Euro.

Zur Jury gehören Egon Ammann, Hans Christoph Buch, Kerstin Knipp, Marie Luise Knott, Ricarda Otte und Ilma Rakusa; in ihrer Begründung lobte sie „Open City“ als „überragendes Erzähldebüt“. Es geht darin um Julian, einen jungen Psychiater, der durch New York streift. Die Jury pries die „detailgenaue, rhythmisierte Prosa“, die „einen Sog“ erzeuge, „der den Leser mitnimmt und überzeugt. Sein Buch besticht durch den existenziellen Ernst und die Wahrhaftigkeit des Erzählers, der jenseits kultureller Klischees wie ein Medium die Konflikte der globalisierten Welt registriert.“

Cole ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Kunsthistoriker und Fotograf, er lehrt am Bard College und schreibt unter anderem für New York Times und New Yorker. Zurzeit arbeitet er an einem Sachbuch, das von der nigerianischen Stadt Lagos handelt.