Befehle über Stuttgart?

DROHNEN Die US-Armee soll von ihrer Basis in Ramstein aus gezielte Tötungen in Afrika steuern

FREIBURG/BERLIN taz | In Deutschland stationierte US-Militärs sind an Drohnenangriffen in Somalia beteiligt. Das haben Recherchen des ARD-Magazins „Panorama“ und der SZ ergeben. Die US-Kommandozentrale Africom, die alle US-Operationen in Afrika verantwortet, sitzt in Stuttgart. Der konkrete Abschuss einer Rakete von einer Kampfdrohne werde zwar in den USA ausgelöst, das Signal werde aber über Satelliten in Ramstein geleitet. Auch in die Auswahl der zu Tötenden und die Auswertung der Bilder von Überwachungsdrohnen seien US-Militärs in Deutschland eingeschaltet, berichten beide Medien. Bei zehn möglicherweise völkerrechtswidrigen Drohnenangriffen in Somalia seien bis zu 29 Personen getötet worden. Die Bundesregierung sagt, sie habe keine Erkenntnisse über diese Vorgänge. Grünen-Fraktions-Chef Jürgen Trittin sagt der taz: „Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie aufhört, sich in dieser Frage dumm zu stellen.“ Er fragt: „Stimmt es, dass von Deutschland aus völkerrechtswidrige oder völkerrechtsfragliche gezielte Tötungen gesteuert werden?“ CHR, AM