das wichtigste
: Zur Frühschicht Streik

Im Nürnberger AEG-Werk ruhen die Bänder: Streik für den Erhalt des Standortes. Stoiber will vermitteln

NÜRNBERG afp/dpa ■ Nach Beginn des unbefristeten Streiks im Nürnberger AEG-Werk hat sich der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) als Vermittler angeboten. Er kündigte gestern in München an, die IG Metall und die Unternehmerseite in der kommenden Woche zu Gesprächen einzuladen. „Ziel des Ministerpräsidenten ist, dass möglichst bald wieder zu konstruktiven Gesprächen zurückgekehrt werden kann“, teilte die Staatskanzlei mit. Ein AEG-Sprecher, die Unternehmensleitung sei zur sofortigen Rückkehr an den Verhandlungstisch bereit.

Die 1.750 AEG-Beschäftigten hatten wegen der bis Ende 2007 geplanten Schließung des Werks am Morgen für unbefristete Zeit die Arbeit niedergelegt. „Unser Ziel war und ist und bleibt der Erhalt des Standortes der AEG in Nürnberg“, sagte der stellvertretende IG-Metall-Chef Berthold Huber auf einer Kundgebung vor den Werkstoren. Dabei sicherte er den 1.750 Beschäftigten die Unterstützung der gesamten IG Metall zu. Der Betriebsratsvorsitzende Harald Dix schwor seine Kollegen darauf ein, einen langen Atem in der Auseinandersetzung mit dem schwedischen Mutterkonzern Electrolux zu zeigen. „Ab heute beginnt ein Kampf, der länger dauern wird“, sagte Dix.

Mit dem Beginn der Frühschicht hatte der Streik pünktlich um 6 Uhr begonnen. Die Fabrik soll von Streikposten rund um die Uhr und auch am Wochenende bewacht und blockiert werden. Streikleiter Jürgen Wechsler von der örtlichen IG Metall zog am Nachmittag ein positives Fazit. „Der erste Streiktag ist hervorragend gelaufen. Es gibt keinen einzigen Streikbrecher“, sagte er. Selbst die Geschäftsführung sei nicht in den Betrieb gegangen.