Aufruf zu Protesten

PAKISTAN Politikerin erschossen. Ihre Partei, PTI, gewinnt bei wiederholten Wahlen in Karatschi

KARATSCHI afp | Nach der Ermordung der pakistanischen Politikerin Zohra Hussein hat der Vorsitzende ihrer Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI) zu landesweiten Massenprotesten aufgerufen. Die Menschen sollten am Dienstag gegen politisch motivierte Gewalt und Wahlbetrug auf die Straße gehen, forderte der frühere Cricket-Star Imran Khan am Montag in einer Videobotschaft.

„Zohra Husseins Opfer wird nicht umsonst gewesen sein“, sagte Khan, der auch Proteste am Sitz der Wahlkommission in der Hauptstadt Islamabad ankündigte. Die 59-Jährige, die am Samstagabend erschossen worden war, wurde am Sonntag beigesetzt. Sie ist das bislang letzte Opfer im Umfeld der Parlamentswahlen, die von mehr als 150 Morden binnen einem Monat überschattet wurden.

Die Politikerin sei vor ihrem Haus von drei bewaffneten Männern angegriffen und von einer Kugel am Kinn getroffen worden, sagte ein ranghoher Polizist. Hussein habe keine Überlebenschance gehabt. Anschließend seien die Täter auf einem Motorrad geflohen. Unklar war, ob es sich um einen Raubüberfall oder einen gezielten Anschlag handelte, zumal sich zunächst niemand zu der Tat bekannte.

PTI-Chef Khan beschuldigte die Partei Muttahida Qaumi Movement (MQM) und deren im Londoner Exil lebenden Vorsitzenden Altaf Hussein eines „Terroraktes“: „Ich mache Altaf Hussein direkt für den Mord verantwortlich, da er Mitarbeiter und Repräsentanten der PTI im öffentlichen Rundfunk bedroht hat“, schrieb Khan auf seiner Twitterseite.

In 43 Wahllokalen Karatschis wurde der Urnengang am Sonntag wiederholt, nachdem die Mehrfachabgabe von Stimmen moniert worden war. PTI-Kandidat Arif Alvi siegte dabei laut Wahlbeamten mit mehr als doppelt so vielen Stimmen wie der nächstplatzierte MQM-Rivale.