Eine emanzipierte Frau

betr.: „Die Abenteurerinnen“ von K. Rutschky, taz vom 14. 1. 06

Ich lese gerade in der Wüste Ihren Artikel. Endlich ein Artikel, der auf die Geschichte der weiblichen Abenteurer in der Wüste eingeht.

Sie haben Recht, die soziale Stellung der Frau und ihrer Familie ist das, worauf es ankommt. Frau ohne Unterstützung einer „guten“ Familie ist Freiwild (siehe Isabelle Eberhardt). Frau kommt aus einer „guten Familie“, das heißt wohlhabend, am besten seit Generationen, dann wird Respekt gezeigt. Da Frau Osthoff eine attraktive Frau ist, wird sie jetzt gerne gezeigt. Glücklicherweise, denn Frau ohne Familie und ohne Schönheit, das ist ja uninteressant, oder nicht?

Ich wünsche Frau Osthoff alles Gute und hoffe, dass sie ein Buch schreibt. Dieses Buch werde ich dann neben Isabelle Eberhardts „Sandmeere“ stellen.

Vom 27. Februar bis 3. März ist die 50. Versammlung der Vereinten Nationen in New York. Thema: sozialer Status der Frau. Als UN-Repräsentantin möchte ich Frau Osthoff als Vorbild einer emanzipierten Frau vorschlagen, eine Frau, die über ihre sozialen Verhältnisse hinauswuchs, sich ihren Traum erfüllte und nach Trauma und schlechter Behandlung immer noch die Stärke fand, sich selbst treu zu bleiben. Als deutsche Frau bin ich sehr stolz auf Frau Osthoff.

BRITTA PLATHNER, Sneep Tucson, Arizona/USA

Sie haben mir aus der Seele gesprochen, nicht wegen Frau Osthoff im Besonderen, sondern wegen der nur allzu oft hierzulande auftretenden engstirnigen, arroganten und intoleranten Haltung gegenüber Frauen, die nicht die „normalen“, will meinen: allgemein von ihnen – immer noch – erwarteten Wege gehen und daraufhin fleißigst in bestimmte „verrückte“ Ecken abgeschoben werden.

GERTRUD MÜLLER, Hamburg