China enteignet gewaltsam

PEKING afp ■ Wegen umstrittener Enteignungen hat es im Süden Chinas gewaltsame Zusammenstöße zwischen Dorfbewohnern und Polizisten gegeben. Nach tagelangen Spannungen sei der Konflikt Samstag eskaliert, berichteten Bewohner von Panlong in der Provinz Guangdong. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt und mit elektrischen Schlagstöcken wahllos in die Menge geschlagen. Nach Augenzeugenberichten wurden mehr als 30 Demonstranten verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Ein Mitarbeiter der Volksklinik in Sanjiao bestätigte, dass Verletzte aus Panlong behandelt würden, ohne eine Zahl zu nennen. Offenbar riegelte die Polizei das Dorf ab, Außenstehende dürfen es nicht betreten. Die Demonstranten werfen Beamten und Funktionären vor, willkürlich Land zu enteignen, an Unternehmen weiterzuverkaufen und den Gewinn selbst einzustreichen. Zuletzt häuften sich Berichte über verzweifelte Proteste von Bauern und Dorfbewohnern. Erst kürzlich reisten Bürger aus der Provinz Fujian nach Peking, um der Regierung eine Petition gegen willkürliche Enteignungen zu überreichen.