IN ALLER KÜRZE

„Weser-Kurier“-Verleger Hackmack geht

Der Vorstandsvorsitzende der Bremer Tageszeitungen AG, Ulrich Hackmack, ist gestern Mittag mit sofortiger Wirkung aus dem Amt ausgeschieden. Das teilte der Weser-Kurier gestern dem Hanseatischen Oberlandesgericht mit. Auf heute früh um 9 Uhr hatte das Gericht die Verkündung einer Verfügung angesetzt, mit der Hackmack vermutlich seines Postens enthoben worden wäre. Das Gericht hatte schon 2011 in einem inzwischen rechtskräftigen Urteil festgestellt, dass der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden „nichtig“ sei. Hintergrund des seit Jahren vor Gericht ausgetragenen Streites ist der Konflikt der beiden Besitzer-Familien Hackmack und Meyer, die beide über 50 Prozent der Anteile verfügen. Nach der gültigen Satzung der AG darf kein Vertreter eines der beiden „Familienstämme“ Mitglied im Vorstand des Unternehmens sein. Nun müssen sich die Anwälte nur noch über die Verteilung der Prozesskosten einigen.

„Selbstmordstrategie“ beim „Weser-Kurier“

Der Ver.di-Fachbereich Medien bezeichnet die Pläne der Bremer Tageszeitungs-AG (Bretag), bis zu 110 Arbeitsplätze abzubauen, als „Selbstmordstrategie“ der Bretag-Geschäftsführung. Das beziehe sich laut einer Mitteilung der Gewerkschaft nicht nur auf die aktuellen Pläne, die Bereiche Kundenservice und Bildgestaltung aufzulösen und künftig in weiteren Regionen auf eine eigene Berichterstattung zu verzichten, sondern auch darauf, dass der Verlag schon in den vergangenen Jahren für große Bereiche die Tarifbindung aufgegeben habe. Ver.di bietet dem Verlag an, zusammen mit den Beschäftigten und dem Betriebsrat an produktiven Lösungen mitzuarbeiten.

SWB kündigt Flexgas die Gas-Netznutzung

Nach dem Stromanbieter Flexstrom hat nun auch dessen Erdgas-Tochter Flexgas Insolvenz angemeldet. Aus diesem Grund haben die Netzbetreibergesellschaften SWB Bremen und Bremerhaven dem Erdgasanbieter den Lieferanten-Rahmenvertrag gekündigt. Die bisherigen Flexgas-Kunden erhalten seit gestern eine Ersatzversorgung durch den örtlichen Grundversorger.

Offshore-Terminal belastet den Haushalt

Der Landesrechnungshof kritisiert, dass die Errichtung des Offshore-Terminals in Bremerhaven den Bremer Haushalt länger belaste als angegeben. Die Verwaltung habe eine Finanzierungsspanne von fünf Jahren berechnet. Tatsächlich werde der Terminal aber über mehr als 30 Jahre finanziert.  (taz/dpa)