Bezirk sagt: „Go“, BNQ

BERNHARD-NOCHT-QUARTIER Die Baugenehmigung wird erteilt. Köhler & van Bargen haben Änderungen im Konzept vorgenommen – zu Gunsten von „No BNQ“

Im Bernhard-Nocht-Quartier in St. Pauli sollen insgesamt 143 Wohnungen entstehen.

■ 67 sind davon als Eigentumswohnungen vorgesehen, der Quadratmeterpreis soll bei „Ende 2.000 bis Mitte 3.000“ Euro pro Quadratmeter liegen

■ 76 Wohnungen werden zur Miete angeboten, die durchschnittliche Nettokaltmiete aller Altbauwohnungen soll bei maximal 6,50 Euro pro Quadratmeter liegen

■ 5.660 Quadratmeter entfallen auf den Eigentumsbau, 5.580 auf den Mietwohnungsbau

■ Für eine „Fläche zur kulturellen Nutzung“ sind 800 Quadratmeter vorgesehen

Am Mittwoch haben die Investoren Köhler und von Bargen die genaue Flächennutzung im umstrittenen Bernhard-Nocht-Quartier bekannt gegeben. Der Bauausschuss des Bezirks Mitte habe bereits „positiv votiert“, sodass die Baugenehmigung „in Kürze“ erteilt werde, sagten die Investoren. Im Frühsommer 2010 soll Baubeginn sein.

Das Investoren-Duo hatte der Initiative „No BNQ“ Zugeständnisse gemacht und eine Verpflichtungserklärung abgegeben. „Das war nötig, um Akzeptanz zu schaffen“, sagt Helmut Köhler. „Allerdings“, beteuert er, „ist dies nicht auf Grund des öffentlichen Drucks geschehen.“

Fast alle AltmieterInnen können während der Sanierung in ihren Wohnungen bleiben und bekommen für die zehn Jahre danach stabile Konditionen garantiert. Es entstehen zu fast gleichen Teilen Eigentumswohnungen und öffentlich geförderte Mietwohneinheiten, in denen auch ein Hospiz Platz finden soll.

Für die Kulturflächen wird ein genaues Konzept noch erarbeitet. Vorgesehen ist eine Ladenpassage mit „Tante-Emma-Läden“, ein Planungsbüro, sowie Galerien für Künstler. Ein Kandidat ist das St. Pauli Museum des Fotografen Günter Zint.

„No BNQ“ signalisiert Gesprächsbereitschaft, merkt aber an, dass sie „auch in zehn Jahren noch da sein“ werde. Die Anwohner-Initiative kritisiert jedoch, dass die Details zur Baugenehmigung nicht-öffentlich beschlossen wurden. Dies zeuge von einem weiterhin intransparenten Vorgehen. UTE BRADE