GESUNDHEITSSYSTEM
: Ärztepfusch steigert den Profit

WASHINGTON | Krankenhäuser in den USA verdienen einer Studie zufolge mehr Geld mit fehlerhaften Operationen als mit solchen ohne Komplikationen. „Wir haben eindeutige Beweise gefunden, dass die Reduzierung von Schäden und die Verbesserung von Qualität in unserem aktuellen Gesundheitssystem auf perverse Weise bestraft werden“, erklärte der Autor der im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlichten Studie, Sunil Eappen. Koautor Atul Gawande erklärte, es sei zwar bekannt gewesen, dass Krankenhäuser nicht für Qualität belohnt würden, jetzt sei aber aufgedeckt worden, wie viel sie tatsächlich an fehlerhaften Operationen verdienten. Privatversicherte bescheren den Kliniken demnach bei Komplikationen um 330 Prozent erhöhte Profite – pro Patient eine Summe von umgerechnet 30.000 Euro. Bei Patienten, die vom staatlichen Gesundheitsprogramm Medicare profitieren, liegt der Wert um 190 Prozent erhöht, was fast 1.400 Euro pro Patient entspricht. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass es eine Kostenreform geben müsse, erklärte Gawande. „Krankenhäuser sollten finanziell an der Reduzierung von Schäden verdienen, nicht verlieren.“ (afp)