Gartensaison

Guerilla Gardening, Baumscheiben und Interkulturelle Gärten

Bei der Stiftung Interkultur gibt es ein Zentralverzeichnis, in dem 25 Gartenprojekte aus Berlin aufgelistet sind, unter anderem auch die Prinzessinengärten, das Allmende-Kontor und Rosa Rose:

stiftung-interkultur.de/berlin

Himmelbeet

Informationen zum Himmelbeet – gemeinsam gärtnern im Wedding findet ihr auf der Seite:

www.himmelbeet.com

Der Frühling ist doch noch gekommen. Und mit ihm erwachen auch die Berliner Nachbarschafts- und Gemeinschaftsgärten aus ihrem Winterschlaf. Hier finden Hobby-GärtnerInnen die Möglichkeit, ihr eigenes Gemüse anzubauen. Für alle, die ihren grünen Daumen testen wollen, haben wir eine kleine Auswahl aktueller Gartenprojekte zusammengestellt.

Kreuzberg

Zu den prominentesten Gemeinschaftsgärten zählen die Prinzessinnengärten am Moritzplatz in Kreuzberg. 2009 wurde das Projekt ins Leben gerufen. Die GründerInnen sehen es als eine Plattform, die Generationen und Kulturen verbindet und ein anderes Bewusstsein für die Produktion von Lebensmitteln schafft. Es finden regelmäßig Workshops und Infoveranstaltungen statt. Das Gelände wird übrigends auch von Hobby-ImkerInnen genutzt. Der Saisonstart 2013 ist am Freitag, den 26. April. Am Samstag, den 4. Mai findet der erste PflanzenTauschMarkt statt.

Neukölln

In die dritte Saison geht das Allmende-Kontor auf dem Tempelhofer Flugfeld. Das Projekt hat eine Gesamtfläche von 5000 Quadratmetern und soll als Anlauf- und Vernetzungsstelle für alle selbstorganisierten Gartenprojekte dienen. Wer hier ein Beet haben möchte, sollte sich beeilen. In den vergangenen zwei Jahren waren alle Flächen für Hochbeete auf dem Allmende Kontor in Windeseile vergeben. Neben der Gartenarbeit finden auf dem Allmende-Kontor auch regelmäßig Diskussionsrunden statt.

Friedrichshain

Im Szenekiez gibt es seit 2004 den Gemeinschaftsgarten „Rosa Rose“. Nach zwei Umsiedlungen befindet sich der Garten seit 2010 an der Jessnerstraße. Betrieben wird er von einem Nachbarschafts-Kollektiv, das sich zusammenfand, weil ein bunter Garten einfach schöner ist als eine zugemüllte Brache. Zurzeit sind 20 Leute an dem Projekt beteiligt. Angebaut werden vor allem Nutzpflanzen. Gegärtnert wird gemeinsam, Werkzeug und Wissen wird geteilt. Die Garten-AktivistInnen freuen sich über neue MitstreiterInnen: Am 13. April wurde zum ersten Mal in diesem Jahr der Spaten ausgepackt, am 21. April sollen die Arbeiten ab 14 Uhr weitergehen. Zu dem Gelände gelangt man über die Jessnerstraße 3 oder 13.

Wedding

Im Wedding wird diesen Samstag die Saat des Gemeinschaftsgarten Himmelbeet ausgetragen. Der Garten soll in diesem Sommer auf dem Dach eines SB-Warenhauses in der Müllerstraße am U-Bahnhof Seestraße entstehen. Geplant ist ein 1000 Quadratmeter großer Garten, auf dem es neben Gemeinschaftsbeeten auch Beete zur Pacht geben soll. Aktuell wartet die gemeinnützige Himmelbeet Gmbh aber noch auf die Baugenehmigung. Sobald diese ausgestellt ist, soll der Garten eröffnet werden. Aus dem Grund findet die Aussaat derzeit nicht auf dem Dach, sondern auf einer Fläche des „Haus der Jugend“ statt. Genaueres wird auf der Webseite des Projektes bekannt gegeben.

Baumscheiben

Neben einer Beteiligung an einem Gartenprojekt gibt es in Berlin die Möglichkeit, sich beim Bezirksamt zu melden und eine Patenschaft für eine Baumscheibe zu übernehmen. In dieser Funktion kann man sich um die Pflege eines Stadtbaumes kümmern, ihn bewässern und die ihn umgebende Baumscheibe von Unkraut und Müll befreien. Wer etwas anpflanzen und die Baumscheibe begrünen möchte, sollte Rücksprache beim Bezirk halten. Nicht alle Blumen oder Sträucher sind gut für die Bäume, deren Wurzelsysteme im versiegelten Stadtgebiet Luft zum Atmen benötigen. „Wir freuen uns, wenn sich jemand engagieren will“, sagt der Kreuzberger Bezirksstadtrat Hans Panhoff (Grüne). Guerilla-Gardening in Form von privaten Tomaten-Gärten in Stadtparks sei allerdings nicht gestattet. LUKAS DUBRO