Gemeindedolmetscher

Die schlechte Versorgung von Migranten in Krankenhäusern oder beim Gesundheitsamt war auf dem jährlichen Kongress „Armut und Gesundheit“ – den der Verein Gesundheit Berlin e.V. ausrichtet – regelmäßig Thema. Das Beispiel der holländischen „Gemeindedolmetscher“ wurde als Lösungsansatz oft diskutiert.

Mit der Equal-Initiative des EU-Sozialfonds bot sich im Jahr 2002 die Möglichkeit, einen Gemeindedolmetscherdienst in Berlin aufzubauen. Equal unterstützt Projekte gegen Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Über die damalige Ausländerbeauftragte Barbara John wurde die „Qualifizierung für interkulturelle Arbeit“ von Migranten im Gesundheitsbereich ins Leben gerufen.

Zwischen Februar 2003 und November 2004 haben 67 Migranten die Ausbildung zum Gemeindedolmetscher absolviert. Das Projekt befindet sich nun in der zweiten Phase, dem Aufbau der Vermittlung. 50 Einsätze werden bislang pro Monat an die Dolmetscher weitergeleitet. In den nächsten zwei Jahren wird das Projekt mit rund 136.000 Euro vom europäischen Sozialfonds und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt. Ab 2008 muss sich der Dienst selbstständig finanzieren. ELO