McChrystal kritisiert Deutsche

AFGHANISTAN Chef der Nato-Truppen verlangt mehr Mut. SPD doch nicht gegen mehr Truppen

BERLIN taz/rtr | Der Oberbefehlshaber der Nato-Soldaten in Afghanistan, Stanley McChrystal, wirft der Bundeswehr eine falsche Strategie vor. Alle Soldaten in Afghanistan müssten mehr ihre Feldlager und gepanzerten Fahrzeuge verlassen, um Kontakt mit der Bevölkerung zu halten, sagte er der Bild-Zeitung. Dies berge kurzfristig Risiken, aber damit müssten die Truppen leben. Sonst würden die Sicherheitskräfte unbedeutend. Vielleicht müssten die Deutschen daher ihr Vorgehen ändern.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) erkannte in McChrystals Äußerungen keine Kritik: „Ich sehe das nicht als Kritik, sondern als eine Realitätsbeschreibung, der sich die internationale Staatengemeinschaft zu stellen hat.“

Kurz vor der Afghanistan-Konferenz in London signalisiert die SPD nun doch noch Unterstützung für eine mögliche Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents. „Wenn die Regierung uns präzise sagt, wofür sie weitere Bundeswehrsoldaten braucht, werden wir uns als SPD-Fraktion dem nicht verweigern können“, sagte der SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold.