Nachbeben im Katastrophengebiet

HAITI II Erschütterungen der Stärke 6,1 versetzen Menschen in Panik und bringen bereits beschädigte Häuser zum Einsturz. In Deutschland wurden bislang 30 Millionen Euro an privaten Spendengeldern gesammelt

PORT-AU-PRINCE/FRANKFURT dpa/apn | Massive Erdstöße haben gestern Haiti erneut erschüttert. Acht Tage nach dem starken Erdbeben erreichten die Stöße nach Angaben der US-Erdbebenwarte die Stärke 6,1. Das Zentrum lag etwa 60 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince in knapp zehn Kilometer Tiefe. In dem bereits weitgehend zerstörten Port-au-Prince gerieten die Menschen in Panik, als die Erde um 6.03 Uhr erzitterte.

Journalisten berichteten von schwankenden Häusern auch in der Hauptstadt des Karibikstaates. In Port-au-Prince sollen laut Berichten Häuser, die durch das erste Beben bereits stark beschädigt waren, nun ganz eingestürzt sein.

Das neue Erdbeben dürfte die Arbeit der tausenden internationalen Rettungskräfte weiter erschweren, die mitten im Chaos auch mehr als eine Woche nach der Katastrophe nach Überlebenden und Verschütteten in den Trümmern suchen.

Bereits unmittelbar nach dem ersten Beben vom vergangenen Dienstag mit einer Stärke von 7,0 hatten mehrere heftige Nachbeben mit einer Stärke von über 5,0 Haiti erschüttert. Die Regierung befürchtet, dass bei der Katastrophe bis zu 200.000 Menschen ums Leben kamen. Mehr als 70.000 Tote wurden geborgen.

Bisher wurden in Deutschland deutlich mehr als 30 Millionen Euro für Haiti gespendet. Allein bei der ZDF-Gala am Dienstagabend kamen nach Angaben des Senders 17.859.462 Euro zusammen. Dank weiterer Anrufe stieg diese Summe am Mittwoch auf über 20 Millionen Euro.

Die Bundesregierung erhöhte ihre eigene Hilfszusage um 2,5 Millionen auf 10 Millionen Euro. Die Mittel sollen dem Welternährungsprogramm zugutekommen.

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