Irak: Saddam wieder vor Gericht

BAGDAD rtr ■ Trotz seiner jüngsten Boykottdrohungen ist der frühere irakische Machthaber Saddam Hussein gestern wieder vor Gericht in Bagdad erschienen. Dort wurde der Prozess gegen ihn und sieben weitere Angeklagte im Zusammenhang mit einem Massaker an Schiiten fortgesetzt. Ein Zeuge erhob dabei schwere Foltervorwürfe. Anfang Dezember hatte sich Saddam noch geweigert, weiter vor Gericht aufzutreten und damit für erhebliches Chaos und stundenlange Verzögerungen gesorgt. Er erklärte wiederholt, er halte den Prozess für illegal und unfair. Saddam sagte den Richtern, sie sollten zur Hölle fahren. Vertretern des Gerichts zufolge ist Saddams Teilnahme prinzipiell nicht notwendig, sofern dessen Verteidiger teilnehmen. Richter Amin legt jedoch Wert auf die Anwesenheit Saddams. Zudem ist seine Präsenz auf der Anklagebank Beobachtern zufolge für viele Iraker ein wichtiges Symbol der Gerechtigkeit.