Schulden und Gerüchte

EURO Die Sparpolitik macht auch anderen Staaten zu schaffen. Ein schneller Überblick

BERLIN taz/dpa | Die Übergangsregierung in Italien kündigte am Wochenende an, entgegen allen Sparvorgaben neue Schulden in Höhe von 40 Milliarden Euro aufzunehmen, um Kredite der Privatwirtschaft zurückzuzahlen. Auf diese Weise will sie die Firmen mit mehr Liquidität versorgen und zugleich die Rezession bekämpfen. Die von der EU vorgegebene Obergrenze für die Neuverschuldung von 3 Prozent wolle man aber einhalten, hieß es.

In Griechenland streiten Vertreter der internationalen Kreditgeber und der Regierung über Fortschritte bei den Sparbemühungen des pleitebedrohten Landes. Knackpunkt ist der Stellenabbau im öffentlichen Dienst. Athen möchte Entlassungen vermeiden. Die Troika betrachtet die griechischen Pläne als unzureichend und fordert genaue Zahlen sowie einen exakten Zeitplan.

In Zypern herrscht immer noch Verunsicherung. Die Regierung hat den zuletzt beschränkten Geldverkehr wieder etwas gelockert. Natürliche Personen können nun bis zu 2.000 Euro und juristische Personen bis zu 10.000 Euro monatlich ohne Begründung innerhalb Zyperns überweisen. Für geschäftliche Zwecke sind bis zu 25.000 Euro pro Tag und Konto innerhalb Zyperns und 5.000 Euro bei Auslandsüberweisungen erlaubt. In bar können weiterhin nur 300 Euro pro Person und Bank abgehoben werden. Allerdings gibt es immer wieder Gerüchte, dass es weitere Zwangsabgaben oder Beschränkungen gibt. Zuletzt hatte es deshalb einen regelrechten Ansturm auf die Genossenschaftsbanken gegeben. (bw)