Rechtsextreme Krankheit – das Magdeburg-Syndrom

Handel mit Kinderpornos, Tierquälerei, Stasi-Spitzelei – mit derben Vorwürfen droschen die Mitglieder der DVU-Fraktion in Sachsen-Anhalt aufeinander ein. Im Februar 2000 folgte dann die Trennung, die DVU-Fraktionschefin gründete mit acht Getreuen die Fraktion der Freiheitlich Deutschen Volkspartei (FDVP), sechs Abgeordnete blieben der Deutschen Volksunion. Dabei war die Partei des Münchener Verlegers Gerhard Frey erst 1998 triumphal mit 13 Prozent in den Magdeburger Landtag eingezogen. Bald zeigte sich jedoch, dass die rechtsextremen Parlamentarier keine Ahnung von politischer Arbeit hatten. Sie fetzten sich – untereinander, aber vor allem mit der Zentrale in München. Denn Frey regiert seine Organisation wie ein König, er versteht Parlamentspolitik vor allem als von ihm gefaxte Anweisung. Als die Sachsen-Anhalter einen Teil ihrer Diäten an München zahlen sollten, kam es zum Bruch. Folge: 2002 trat die DVU in Sachsen-Anhalt nicht mehr an. DAS