Traumhafte Rendite

STEUERN Nach Kauf von CDs mit Daten von Steuersündern: Selbstanzeigen bringen Millionen

Die Investition des Senats in CDs mit Daten von Steuersündern hat sich gelohnt. Mit rund 195.000 Euro beteiligte sich das Land am Ankauf von vier Datensätzen in den Jahren 2010 bis 2012. Das Geld floss an Personen, die die Daten illegal von Banken in Schwarzgeld-Oasen beschafft hatten. Steuersünder mussten daraufhin fürchten, dass sie auffliegen. Um ihre erwartete Strafe abzumildern, griffen sie zur Selbstanzeige: 1.450 solcher Selbstbezichtigungen gingen seit dem Jahr des Ankaufs des ersten Datenträgers bei den Finanzämtern ein.

Jetzt veröffentlichte der Senat eine aktuelle Bilanz: 114 Millionen Euro betrugen die Steuernachzahlungen an den Landeshaushalt, heißt es in der Antwort von Finanzstaatssekretärin Margaretha Sudhof auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrinck. Angesichts der Kosten für den Ankauf der Datensätze ist dies einer märchenhaften Rendite von rund 60.000 Prozent. Langenbrinck fordert daher den Senat auf, sich auch künftig am Ankauf solcher CDs zu beteiligen.

SEBASTIAN HEISER

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