Überleben in der Hölle

KATASTROPHE Nur schleppend erreicht die internationale Hilfe die Opfer des Erdbebens in Haiti

PORT-AU-PRINCE/WASHINGTON dpa | Nach dem Jahrhundert-Erdbeben in Haiti kämpfen Millionen Menschen ums Überleben und warten auf Wasser, Lebensmittel und Medikamente. Das Ausmaß der historischen Katastrophe wurde fünf Tage nach den Erdstößen vom vergangenen Dienstag immer deutlicher: Neben der zerstörten haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince sind auch im Süden und Westen des bitterarmen Karibikstaats Städte verwüstet. Die Vereinten Nationen sprachen von der schlimmsten Katastrophe in ihrer Geschichte. Helfer berichteten über einen logistischen Albtraum, die Hilfsgüter erreichen die Menschen nur schleppend. Der Länderdirektor des Kinderhilfswerks Plan International, Rezene Tesfamariam, beschrieb die Situation in Jacmel im Süden des Landes: „60 Prozent der Gebäude in Jacmel sind zerstört, 24 Schulen sind eingestürzt oder stark beschädigt, die Krankenhäuser haben keinen Strom“, sagte er laut einer Mitteilung vom Sonntag. In Leogane, westlich von Port-au-Prince, sprach ein Reporter der britischen BBC von apokalyptischen Szenen. Fast jedes Gebäude sei zerstört, nach UN-Angaben sind 90 Prozent der Häuser dem Erdboden gleichgemacht.

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