Hollande in Not

FRANKREICH Ehemaliger Minister gibt zu, dass er Schwarzgeld in Singapur angelegt hat. Präsident Hollande will davon nichts gewusst haben

PARIS afp | Der Skandal um die Schwarzgeldlügen von Exhaushaltsminister Jérôme Cahuzac hat die französische Regierung schwer in Bedrängnis gebracht. Der sozialistische Präsident François Hollande setzte sich am Mittwoch in einer Fernsehansprache gegen den Vorwurf zur Wehr, er habe von den monatelangen Lügen seines Ministers gewusst.

Cahuzac, der vor rund zwei Wochen zurückgetreten war, hatte am Dienstagabend erstmals zugegeben, dass er in der Affäre um sein heimliches Auslandskonto monatelang gelogen hatte. Zuletzt hatte er 600.000 Euro auf einem Konto in Singapur. Im Dezember hatte er das vor dem Parlament vehement bestritten. Nun wurde ein Ermittlungsverfahren wegen „Geldwäsche im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung“ eingeleitet.

In der Opposition wurden Rücktrittsforderungen gegenüber der Regierung laut. Vom äußersten rechten bis linken Lager erklang der Vorwurf, Hollande und Regierungschef Jean-Marc Ayrault hätten vermutlich längst von dem Konto gewusst.

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