Gegen doppelte Schulden

Wegen Studiengebühren: Studierende besetzen Bafög-Amt an der Uni

Eine Gruppe von 20 Studierenden hat gestern Vormittag im Zuge des Warnstreiks gegen Studiengebühren vorübergehend das Bafög-Amt an der Universität Hamburg besetzt. Als Ausdruck des friedlichen Protests übergaben sie den überraschten Mitarbeitern des Studierendenwerks kleine Nelkensträuße und hängten Transparente mit den Forderungen „Existenzgeld für alle“ und „Studiengebühren stoppen“ an Balkon und Fensterfront des Gebäudes an der Grindelallee. Nach einer halben Stunde beendeten die Protestler die Aktion.

Das Bafög-Amt sei gewählt worden, um die soziale Ungerechtigkeit des Gebührenmodells zu verdeutlichen, erklärte AStA-Vorstand Florian Kasiske. Obwohl vom Staat als förderungswürdig anerkannt, sollen Bafög-Empfänger nicht von den Gebühren ausgenommen sein. „Damit müssen sich diese quasi doppelt verschulden“, kritisierte Kasiske.

Klaus Wonneberger vom Studierendenwerk reagierte gelassen auf die Aktion. Einen Großteil der studentischen Forderungen, vor allem die Befreiung von Studiengebühren für Bafög-Empfänger, unterstütze er ausdrücklich, erklärte Wonneberger. Er bedauere lediglich, dass die Aktion vorher nicht mit dem Studierendenwerk abgesprochen worden war. Maik Dähling

Demonstration gegen Studiengebühren in der Innenstadt: Heute ab 15 Uhr, Treffpunkt: Kirchenallee am Hauptbahnhof.