schaut sich in den Galerien von Berlin um

MEIKE JANSEN

Berlin strukturiert sich mal wieder neu und überrascht. Nehmen wir beispielsweise das Autocenter. Während gemeinhin davon ausgegangen wird, dass Projekträume von der Mitte der Stadt in die Peripherie verlagert werden müssen, haben Maik Schierloh und Joep van Liefland den umgekehrten Weg angetreten: zentralere Räumlichkeiten, als die in der Leipziger Straße 56, haben sie noch nie gehabt. Das hat aber auch seinen Preis. Am Eröffnungsabend bedeutete das zunächst Einlassstopp. Weder im Treppenhaus noch in der alten Bibliothek und den angrenzenden Räumen ging noch irgendwas, geschweige denn Luft zu holen. Geblieben ist: Wie auch in den letzten Jahren wird das Autocenter 2013 die ASCA veranstalten, eine Sommerakademie, an der maximal 120 Personen Teilnehmen können – Netzwerkfühligkeit garantiert. Dort trifft man in vier einwöchentlichen Abschnitten auf dort lehrende KünstlerInnen wie Thomas Scheibitz, Olaf Nicolai oder Jorinde Voigt. KunstvermittlerInnen wie Jennifer Allen, Maike Kruse oder Marc Glöde geben Vorträge und laden zu Touren ein. Anmeldeschluss ist der 1. Mai und fällt somit wohl nur aus Versehen auf den „revolutionären“ Tag der Arbeit, denn das Auswahlkriterium liegt bei schlappen 350 Euro die Woche auf der Hand. (17. Juni bis 13. Juli, Infos: autocenter-summeracademy.de) Gar nicht neu ist dagegen die Galerie M in Marzahn-Hellersdorf, die bereits seit 2009 KünstlerInnen und Projekte fördert, die Aspekte des städtischen Raums thematisieren. Am 19. und 20. April lädt Karin Scheel, die künstlerischer Leiterin des Projektraums, und Signe Thiel, die Kuratorin der Ausstellung „united nations revisted“ und zum gleichnamigen Symposium ein. Im Fokus stehen künstlerische Interventionen im politischen Raum, in der im Wesentlichen Aktionen künstlerischen Schaffens im Zusammenspiel mit der UN erforscht werden. Interessant dürfte jedenfalls der Bericht des norwegischen Künstlers Henrik Placht werden, der bis zur Eröffnung sieben Jahre an der Entstehung der Universität in Ramallah mitwirkte (20. 4., 14.30 Uhr). In der Ausstellung, die am Abend des 19. Aprils eröffnet wird, sind Werke von Marina Abramovic, Thomas Locher oder dem Zentrum für politische Schönheit zu finden. Zu guter Nächst macht die Deutsche Bank vor Öffnung ihrer Kunsthalle am kommenden Wochenende für 24 Stunden einen auf demokratisch und zeigt alle Werke, die zwischen dem 5. und 7. April vorbeigebracht werden. Wer zuerst kommt, malt zuerst und René Block arrangiert den Tumult, hoffentlich ohne seinen Humor zu verlieren. (8./9.4., 12–12 Uhr, Unter den Linden 13)