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  • 8.4.2015

was fehlt ...

... Hirn im Hohlraum

Ben liebt Tanja, muss dann aber mit seinen Eltern in Urlaub fahren und verliebt sich dort in irgendein anderes Mädchen. Das ist die Geschichte des Jugendbuchs „Die inneren Werte von Tanjas BH“, das 2013 im Oetingerverlag erschienen ist und gerade auf Twitter Aufsehen erregt, im negativsten Sinne. Ein Poster, das für das Buch wirbt, zeigt einen Jungen und ein Mädchen, auf deren Körperteile Pfeile zeigen: Beim Jungen zeigt ein Pfeil auf den Kopf, „Superhirn“ steht da. Beim Mädchen findet sich an der gleichen Stelle: „Hohlraum“. Der Mund ist beim Jungen die „Intelligenzabgabestation“, beim Mädchen die „Quasselstation“, die Jungsfüße sind das „Skatermodul“, die Mädchenfüße die „Stöckelschuhhalter“, die Brüste das „Verwirrmodul“. Das Witz-Genre ist bekannt, es nennt sich Mario-Barth-Humor, kennste? Kennste! Frauen, ne? Bla, bla, Frauen, hö, hö, Männer. Kennste. Der Verlag bewirbt das Buch als „witzig“ und „respektlos“ - „und mit einem ultracoolen Mädchen- und Jungsposter in jedem Buch“. Der Verdacht liegt nahe, dass das ultracoole Poster dieses ultradämliche Bild ist, das jetzt auf Twitter aufgetaucht ist. „Wer braucht Feminismus?“ heißt die Seite, die das Foto getwittert hat, und die Antwort liegt diesmal so nah: Mindestens die PR-Abteilung des Oetingerverlags. Dringend.