Helfer müssen gehen

Welternährungsprogramm stoppt Nahrungsmittelhilfe für Nordkorea, das Verwendungskontrolle ablehnt

PEKING epd ■ Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) wird 2006 keine Nahrung mehr nach Nordkorea schicken. Die kommunistische Regierung in Pjöngjang habe „entschieden, dass sie keine humanitäre Nothilfe mehr braucht“, sagte WFP-Chef James Morris gestern in Peking vor Journalisten. Morris hatte zuvor in Pjöngjang verhandelt. Die Regierung habe das WFP aber aufgefordert, im Land Entwicklungshilfe zu leisten, so Morris.

Nordkorea hatte den Verzicht auf Nahrungsmittelhilfe mit einer besseren Ernte und mehr Lieferungen aus China und Südkorea erklärt. Man wolle zudem verhindern, von ausländischen Spenden abhängig zu werden, hieß es. Nordkorea seien die ausländischen Helfer ein Dorn im Auge, die die Vergabe der Nahrungshilfe überwachten, so Morris. China und Südkorea überprüfen dagegen kaum, wie ihre Hilfe verwendet wird.

Das WFP begann zur Zeit der großen Hungersnot vor zehn Jahren, in dem bis dahin strikt abgeschotteten Land Lebensmittel zu verteilen. Seitdem gaben die Vereinten Nationen dafür 1,7 Milliarden US-Dollar aus, sagte Morris. Zehntausende Nordkoreaner litten noch an Unterernährung. Auch Hilfsorganisationen wie die Deutsche Welthungerhilfe müssen Nordkorea verlassen.