Tausende bei Ostermärschen

FRIEDENSFORDERUNG In ganz Norddeutschland gingen am Wochenende Menschen auf die Straße, um gegen Drohnen, Rüstungsexporte und Auslandseinsätze der Bundeswehr zu demonstrieren

„Wir dürfen den selbst ernannten Eliten nicht die Politik überlassen“

MARKUS GUNKEL, DEMONSTRANT

Friedensaktivisten haben am Wochenende in Hamburg, Niedersachsen und Bremen gegen deutsche Waffenexporte, Kampfdrohnen und den Krieg in Afghanistan demonstriert. In Bremen, Bremerhaven, Hannover und Oldenburg kamen sie am Samstag zu den traditionellen Ostermärschen zusammen.

Im schleswig-holsteinischen Wedel beteiligten sich 150 Menschen am Ostermarsch, in Kiel etwa 100. In Braunschweig fuhren rund 50 DemonstrantInnen mit Fahrrädern durch die Innenstadt. Viele hatten sich die Regenbogenfahne der internationalen Friedensbewegung und Plakate umgehängt. In Heideruh in der Nordheide stand am Ostersonntag ein Friedensfest auf dem Programm.

Beim Ostermarsch im Nordwesten in Bremen zogen rund 200 Menschen durch die Innenstadt. Anschließend versammelten sie sich zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz, wo auch der Rechtsanwalt Karim Popal sprach. Er forderte den Abzug ausländischer Truppen aus Afghanistan, da diese keinen Frieden bringen könnten. Popal vertritt Hinterbliebene von Opfern des Bombenabwurfs in Kundus, die vor dem Landgericht in Bonn finanzielle Entschädigung von der Bundesrepublik fordern.

In Hamburg waren am Ostermontag mehrere hundert Menschen auf der Straße. Die Demonstranten forderten ein Verbot aller Rüstungsexporte und das Ende von Auslandseinsätzen der Bundeswehr. „Wir dürfen den selbst ernannten Eliten nicht die Politik überlassen“, sagte Markus Gunkel vom Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung auf einer Kundgebung.

Vor der Gertrudkirche in Hamburg-Uhlenhorst sammelten sich bei strahlendem Sonnenschein zu Veranstaltungsbeginn Menschen aller Altersgruppen. Nach einer kurzen Kundgebung zog der friedliche Protestzug, an dem sich nach Polizeiangaben mindestens 600 Menschen beteiligten, zum Stadtteil St. Georg. Ostermärsche gibt es in Hamburg seit 1960.  (dpa)