Drogenprojekt dicht

Schanzenviertel ohne Drogenberatung

Ab dem kommenden Jahr gibt es im Schanzenviertel keine Hilfe für Süchtige illegaler Drogen mehr. Ende Dezember wird die Beratungsstelle „Schance“ geschlossen, die als Nachfolgeprojekt der früheren Fixerstube „Fixstern“ vor zwei Jahren eröffnet worden war. Der befristete Vertrag mit dem Träger „Therapiehilfe“ läuft aus, die Stadt verlängert ihn nicht.

Die „Schance“ war ein niedrigschwelliges Projekt mit dem Ziel der ausstiegsorientierten Drogenhilfe. Neben der Sozial- und Drogenberatung hat der Träger Therapiehilfe in den Containern Ecke Max-Brauer-Allee und Schulterblatt medizinische Hilfe wie Wundversorgung angeboten. Am stärksten nachgefragt war der Spritzentausch: Laut Projektleiter Steffen Hummel haben Junkies pro Monat an die 9.000 gebrauchte Spritzen gegen neue ausgetauscht.

Genutzt wurde die „Schance“ ganz überwiegend von Drogensüchtigen, die im Schanzenviertel leben. Die Stadt verweist darauf, dass die nun Angebote in anderen Stadtteilen wahrnehmen könnten. Die „Schance“ war vor zwei Jahren eröffnet worden, um die Konsequenzen der Schließung des „Fixstern“ etwas abzufedern. Der Senat hatte die Fixerstube trotz intensiver Nutzung dicht gemacht. EE