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  • 13.10.2014

was fehlt ...

... der Tatort

War das wirklich ein Tatort? Okay, es gab einen Kommissar (Ulrich Tukur als Felix Murot), der Film hatte den richtigen Sendeplatz (20.15 Uhr, ARD) und einen tatorttyptischen Namen („Im Schmerz geboren“). Der Rest aber hatte so gar nichts tatorteskes. Es fehlte der Staub, es fehlte die Langeweile, es fehlte die Vorhersehbarkeit. Stattdessen gab es Western, Shakespeare, Tarantino, Marvel-Comic, von Gogh, Klassik. Große Kunst, grandiose Bilder, eine tiefgründige Geschichte. Und Leichen. Nicht zu knapp. 47 hatte der Hessische Rundfunk angekündigt. Rekord. Fleißige Twitter-User zählten mit, kamen auf 51, andere auf 53. Rekord. Und alle wurden sie im Abschlussbild vereint. Selten führte eine Tatort-Folge bei Twitter und anderswo zu derart ausufernden und ungläubigen Jubelarien. Immerhin 9,29 Millionen Zuschauer schalteten ein. Man hätte diesem Stück Filmkunst noch viel mehr gewünscht, und den Tatort-Verantwortlichen in allen Rundfunkanstalten ähnlich viel Mut wie dem Hessischen Rundfunk. Es möge Preise regnen für „Im Schmerz geboren“. (pw)