WAS MACHT EIGENTLICH ... der Fußball-Gott?
: Flecken abwehren

Das Wetter kann ja bekanntlich schreckliche Dinge anrichten. Was dem Mittelamerikaner sein Hurrikan, ist dem Berliner seine Winterdepression. Manchmal, aber nur manchmal, kann das Wetter aber auch ungewöhnlich gnädig sein. Besonders freundlich spielt es dieser Tage beispielsweise dem ansonsten arg gebeutelten Fernsehturm mit. Würde es nicht schon seit Tagen mit wahlweise Regen, Nebel oder Temperaturen unter null Grad aufwarten – oft auch einer Kombination aus allen dreien –, dann wäre er längst jener schreckliche Riesenfußball.

Eigentlich sollte die „Operation Alex“, wie witzige Marketingstrategen der Telekom ihren hochfliegenden Balltraum getauft haben, dieser Tage beendet sein. Ganz im Gegenteil etwa zum monatelang verbummelten Telefonanschluss trifft die Telekom diesmal keine Schuld: Materialmäßig hatte sie alles gut vorbereitet und extra für Berlins Witterung besonders hartnäckige Klebefolie ausfindig gemacht: Sie kann Höhen von 10.000 Metern ab, übersteht Temperaturen zwischen minus 60 und plus 70 Grad Celsius und hält sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 Stundenkilometern aus. Eins aber erträgt sie überhaupt nicht: aufgeklebt zu werden, wenn es feucht oder kalt ist. Lediglich 30 Prozent der 8.000 Fünfecke sind bisher angebracht.

Gottlob hat nun das Wetter diese Lücke im System ausfindig gemacht. Damit sich der verschandelte Telespargel nicht schämen muss, werden seine lila – pardon: magentaroten – Flecken meist in den grauen Wolken versteckt. THT Foto: Archiv