Streit ums Resultat

Nach Verhandlungen über studentische Jobvermittlung: Arbeitsagentur und ASten uneins über Ergebnisse

Die Zukunft der Jobvermittlung für Studierende bleibt ungewiss. Deren geplante Schließung zum Jahreswechsel hatte die Arbeitsagentur damit begründet, ihr Auftrag sei ausschließlich die Versorgung von Arbeitslosen, also Beitragszahlern – und dazu gehörten Studierende eben nicht. Nach Protesten von AStA und Wissenschaftsbehörde kam es am vergangenen Donnerstag zu einem zweistündigen Gespräch von VertreterInnen der Hochschulleitungen, des Studierendenwerks sowie der ASten mit dem Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Karl-Heinz Klemann. Über die Ergebnisse dieser Zusammenkunft gibt es unterschiedliche Ansichten.

Dem Uni-AStA zufolge hat Klemann der Jobvermittlung eine Übergangsfrist bis Juli 2006 eingeräumt, wenn Studierendenwerk und ASten in einer Absichtserklärung vereinbaren, die Arbeitsvermittlung fortzuführen. Damit wäre auch das Hauptziel der ASten erreicht, die Privatisierung der Vermittlung zu verhindern. Denn dadurch drohten den Studierenden finanzielle Nachteile: „Bei privaten Anbietern besteht die Gefahr, dass die Stundenlöhne gedrückt werden und von den Studierenden eine Vermittlungsgebühr gefordert wird“, erklärte AStA-Sozialberater Bela Rogalla.

Der Sprecher der Hamburger Arbeitsagentur, Knut Böhrnsen, wollte aber auf taz-Nachfrage von diesen Zusagen nichts wissen. Eine Übergangszeit von einem halben Jahr sei nie zugesagt worden, sagte Böhrnsen, der bis März die Mitarbeiter vom Nagelsweg abziehen will. Auch von der Bevorzugung eines in Aussicht stehenden Angebots von AStA und Studierendenwerk – die Uni-Vizepräsident Holger Fischer als Verhandlungsergebnis bestätigte – könne keine Rede sein. Vielmehr hätten „auch zwei private Anbieter ihr Interesse bekundet“, berichtete Böhrnsen und fügte hinzu: „Der Ausgang ist völlig offen.“ Maik Dähling