Israel mauert sich weiter ein

GRENZZAUN Neue Trennbarrieren und Überwachungsanlagen an der Grenze zu Ägypten sollen illegale Einwanderung verhindern. Kairo ist einverstanden

JERUSALEM taz | Israels Grenze soll hermetischer abgedichtet werden. Nach der ägyptischen Regierung, die eine unterirdische Stahlwand im Grenzbereich zum Gazastreifen bauen lässt, hat die israelische Regierung die Errichtung von Trennanlangen zwischen Ägypten und Israel beschlossen. Ägypten unterstützt den Plan, solange die Anlagen nicht auf ägyptischem Gebiet gebaut werden, sondern in Israel.

Die Trennbarrieren und Überwachungsanlagen gelten in erster Linie dem Kampf gegen illegale Einwanderung. Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte, Israel wolle sich auch künftig nicht den Menschen verschließen, die der Verfolgung in ihrer Heimat entkommen sind. Doch lasse er nicht zu, dass „der Staat von zigtausenden illegalen Arbeitern überschwemmt wird“. Während die israelischen Behörden illegale Immigranten in Haft nimmt, bis über eine eventuelle Aufenthaltsgenehmigung entschieden ist, gibt es immer wieder Berichte darüber, dass ägyptische Grenzschützer auf Flüchtlinge schießen. Nach dem Tod von vier Afrikanern im September protestierten Amnesty International und Human Rights Watch gegen den in Ägypten geltenden Schießbefehl. SK

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