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  • 9.12.2013

was fehlt ...

... das Umdenken

Zieht Indiens Regierung wirklich ihre Konsequenzen aus dem US-Spähskandal? Der im Herbst vorgelegte Entwurf zur Erneuerung von E-Mail-Richtlinien, zur Verbesserung der Sicherheit regierungsinterner Kommunikation soll Mitte Dezember in Kraft treten. Das Ziel: In Zukunft auf Webmail-Dienste mit Sitz in den USA verzichten zu können. Wie wirkungsvoll die 11 Millionen teure Anpassung der Richtlinien sein wird, muss sich allerdings noch zeigen. Denn nun kam heraus, dass selbst der sich für den Entwurf verantwortliche IT-Minister statt des offiziellen Mailprogramms weiterhin lieber seinen privaten US-Webmail-Dienst Hotmail nutzt. Öffentlich wurde der Sicherheits-Faux-Pax, als IT-Minister Kapil Sibal Journalisten zur Vorstellung seiner neuen privaten Webseite einlud – per Hotmail. Kapil selbst wollte sich zu den Vorkommnissen nicht äußern. Ein Mitarbeiter seines Ministeriums aber gab der Nachrichtenagentur AFP gegenüber an: Auch er benutze lieber Googlemail, denn das sei schlicht einfacher als das von der Regierung genutzte Programm. Mit seiner Arglosigkeit steht das IT-Ministerium nicht alleine da. Auch Regierungsmitglieder aus dem Außen- oder Gesundheitsministerium ziehen laut der Nachrichtenagentur die Vorteile von Googlemail der Sicherheit des anderen Dienstes vor. Und laut Experten des Centre for Internet and Society in Bangalore nutzen bis zu 90 Prozent der indischen Regierung ihren privaten Maildienst für offizielle Belange. (sfo)