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  • 31.10.2013

was fehlt ...

...der Zucker

Kulturkrise auf Tessa Munts Frühstückstisch! Die britische Parlamentarierin sieht eine Ernährungstradition bedroht, da zwecks Konformität („Harmonisierung“) auf dem europäischen Binnenmarkt Fruchtaufstriche künftig nur noch mindestens 50 Prozent Zucker enthalten müssen (statt wie zuvor 60 Prozent). In dieser fakultativen Absenkung der gesetzlich festgeschriebenen Konfitüren-Süße erblickt die liberale Politikerin Munt folgende Gefahr: einem geschmacksarmen Frühstück ausgesetzt zu sein. So schlimm, wie man es aus Frankreich, Deutschland oder ganz arg schlimm: Amerika kennt. Wo eigentlich ihr Problem liege, fragt sich die International Business Times. Jam bzw. Marmelade spiele doch gar keine Rolle. Schließlich sei ein englisches Frühstück zumeist ein fettiger Haufen Würstchen, Eier, Speck usw. usf.. Ein schneller Blick auf Tessa Munts Website offenbart aber neben liberalen Idealen den möglichen, höchstpersönlichen Hintergrund vom Marmeladen-Gate: Tessa Munt, die Frau, die fades Fruchtmus fürchtet, ist Vegetarierin. Der „Tod unseres Frühstücks, wie wir es kennen“, wie sie im Parlament warnte; kann er auch ein Neuanfang sein? Der harmonisierte europäische Binnenmarkt ist voller Hefepasten und Gemüsebreichen, die nahrhaft und köstlich sind, Mrs. Munt! (dk)