Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

  • 22.10.2013

was fehlt ...

...der Hautkontakt

Ist der Fortpflanzungsakt, GV, Blümchensex, die „eheliche Pflicht“ etwa ein Zukunftsverlierer? Keine Kostante der Menschheitsgeschichte sondern ein Anachronismus aus der Zeit des Reproduktionszwangs? Aus Japan, dem Land der Kirschblüte, Technisierung und Roboter-unterstützter Altenpflege erreichen uns unsexy Neuigkeiten: Rund ein Drittel der jungen Menschen hat nicht nur das Interesse an Vermählung oder unverbindlicherer Beziehung verloren – auch die sexuelle Körperlichkeit halten sie für verzichtbar. Wie der Guardian berichtet, sehen 40% der Anfang 20-jährigen Japaner einer kinderlosen Zukunft entgegen. Statt dessen: Eine Single-Kultur, in der die Triebe sich auf virtuelle Spiele, Karriereziele und Häckelzeug richten. Soziale und ökonomische Zwänge werden demnach als ursächlich für diese Entwicklung angesehen. Frauen würden für wechselnde Beziehungen oder gar sexuelle Abenteuerlust gesellschaftlich verurteilt werden. Auch eine Körper- und Beziehungstherapeutin, die sich „Königin der Liebe“ nennt, gibt ihre Einschätzung ab: Zu ihr kommen Menschen, deren Begehren nur noch auf fiktive Charaktere gerichtet ist. Sie will ihnen beibringen, Hautkontakt schätzen zu lernen, Intimität und Nähe als etwas Angenehmes empfinden zu können. Das Gerede um den demografischen Wandel der Regierung bringe hingegen nichts. Man möchte sie in den Arm nehmen dafür. (dk)