„Er machte dem ein Ende“

FRANZISKUS Der neue Papst stoppte damals in Argentinien seine Priester, so der Rechercheur Horacio Verbitsky

BERLIN taz | Der heutige Papst und damalige Jesuitenchef Argentiniens, Jorge Bergoglio, stoppte die sozialen Aktivitäten einiger ihm unterstellter Priester zu Zeiten der dortigen Militärdiktatur. Einige dieser Pastoren wurden verschleppt. Bergoglio habe ein doppeltes Spiel gespielt, so der Journalist Horacio Verbitsky in der taz. Der jetzige Papst habe dies in Interviews mit ihm zwar abgestritten, ein Dokument des Außenministeriums belege jedoch einen internen Hinweis Bergoglios an die Behörden der Junta. Überhaupt habe nur ein halbes Dutzend Bischöfe gegen die Diktatur gekämpft.

Der Vatikan hat die Vorwürfe zurückgewiesen, Papst Franziskus habe während der Militärdiktatur in Argentinien zu systematischen Menschenrechtsverletzungen geschwiegen. Dies müsse klar und deutlich verneint werden, sagte der Sprecher des Vatikans, Federico Lombardi, am Freitag. Die Vorwürfe entlarvten „antiklerikale linke Elemente“, die die Kirche angriffen.

Der Philosoph und Chefredakteur Paolo Flores d’Arcais erklärt in der taz, dass sich mit den Nominierungen für hohe Kirchenämter zeigen wird, ob und welche Art von Revolution der neue Papst will.

Schwerpunkt SEITE 3 ➤ Meinung + Diskussion SEITE 10 ➤ Interview SEITE 11