Neue Chefin bei Barclays Africa: Die mächtigste Bankerin Afrikas

Die Banken Barclays und Absa fusionieren in Afrika. Die südafrikanische Chefin des neuen Konzerns hat es vom ANC bis an die Spitze der Finanzwelt geschafft.

Maria Ramos, die Chefin des neuen Bankenkonzerns Barclays Africa. Bild: imago/gallo images

Maria Ramos ist eine zierliche Person. Aber ihr Einfluss in der Welt der Finanzen ist groß: Die 53-jährige Südafrikanerin gilt als die mächtigste Bankerin Afrikas. Schon in ihrer bisherigen langen Berufslaufbahn erhielt die in Lissabon geborene Tochter portugiesischer Einwanderer Lob für ihre herausragenden Erfolge.

Doch mit dem jüngsten Karriereschritt stellt sie das bisher Erreichte fast in den Schatten: Maria Ramos wird die Leitung des neu gebildeten Unternehmens Barclays Africa in Südafrika übernehmen.

Vor wenigen Tagen beschlossen die zweitgrößte britische Bank, Barclays, und die südafrikanische Absa-Bank, ihre Afrikageschäfte zusammenzulegen. Mit einer 1,6 Milliarden Euro schweren Transaktion und mehr als 14 Millionen Kunden wird der größte Bankkonzern auf dem Kontinent entstehen.

Wirtschaftsprogramme für den ANC

Maria Ramos setzte sich früh in einer Männerwelt der Finanzen durch: Schon als Lehrling erhielt sie bei Barclays ein Stipendium, das eigentlich Männern vorbehalten war. Als höchst politisierte Mitstreiterin in der Befreiungsbewegung des Afrikanischen Nationalkongresses schrieb sie in den 80er Jahren in der damals illegalen Organisation makroökonomische Programme auf. Südafrika war wirtschaftlich bankrott. Ramos hatte den Ruf einer harten Planerin und genoss Ansehen bei den ANC-Kämpfern, die außerhalb des Landes heimlich Finanzpläne für eine neue Regierung schmiedeten.

Sie wirkte an der Konzeption der neuen Verfassung mit und trat der ersten schwarzen Regierung 1995 bei. Die Volkswirtin wurde ins Finanzministerium gerufen. Damals lernte sie ihren Lebensgefährten und heutigen Ehemann Trevor Manuel kennen, der ab 1996 Finanzminister war. Seit 2009 ist Manuel Minister für Nationale Planung.

Ramos’ Aufstieg in die Wirtschaft zeichnete sich schnell ab. Als das bankrotte Staatsunternehmen Transnet 2008 vor dem Aus stand, drehte sie durch Privatisierung die Bilanzen um. Das brachte ihr große Anerkennung.

Ramos wird jetzt alle Kräfte darauf verwenden, Barclays Africa zielsicher zu steuern. Auf einem Kontinent, auf dem die meisten Kunden kein Bankkonto haben.

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