„Kein Verlass auf Dollars“

Autor David Vann kommt ins Amerika-Zentrum

■ 61, ist im Vorstand des Amerika-Zentrums Hamburg, das er 1997 mitgründete. Davor arbeitete er im Düsseldorfer US-Konsulat.

taz: Herr Strack, wie hat das Amerika-Zentrum das Ende des Kalten Kriegs überlebt?

Manfred Strack: Mit viel ehrenamtlichem Engagement und durch die Kooperationen mit der Stadt Hamburg und dem Verein zur Förderung des deutsch-amerikanischen Kulturaustausches. Mit dieser Unterstützung konnten wir 2009 sogar in die Hafencity umziehen.

Wofür gibt es ein Amerika-Zentrum in Hamburg?

Wir wollen den Kulturaustausch zwischen den USA und Deutschland fördern. Unser Schwerpunkt liegt momentan auf US-Literatur, daher haben wir David Vann eingeladen. Wir bieten auch Englisch-Tests für Menschen an, die in den USA studieren wollen. Außerdem organisieren wir Vorträge zu aktuellen Themen. Zum Beispiel will sich jetzt Barack Obama wieder mehr auf Europa konzentrieren, das ist eine gute Gelegenheit, Experten zur US-Politik einzuladen.

Werden Sie von den USA finanziell unterstützt?

Wir finanzieren uns zu einem Großteil über unseren Trägerverein. Die US-Botschaft hat uns beim Umzug unterstützt. Außerdem deckt sie unsere Kosten für die Englisch-Tests, da bleibt sogar ein kleiner Gewinn für uns übrig. Aber wir kennen alle die aktuelle Diskussion um das Budget in den USA. Auf eine feste Summe ist da kein Verlass.

Wer hat in Hamburg überhaupt Interesse an die USA?

Das ist unterschiedlich. Als das Zentrum noch in Campusnähe lag, besuchten viele Studenten die Veranstaltungen. Seitdem wir in der Hafencity sind, kommen auch andere Menschen ins Zentrum. Die Vorträge zu den Präsidentschaftswahlen waren immer gut besucht. Das hängt aber immer von den Themen ab.INTERVIEW: AMINA ARABI

Lesung des Romans „Dreck“ von David Vann in deutscher und englischer Sprache: 19 Uhr, Amerika-Zentrum, Am Sandtorkai 48 www.amerikazentrum.de