„Gewalt ist, wenn man 600 Euro Gehalt bekommt“

SPANIEN Zehntausende gehen in Madrid und 60 anderen Städten gegen die konservative Regierung auf die Straße

MADRID ap/dpa | Landesweit sind in Spanien gestern Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Massenarbeitslosigkeit und Kürzungen der Sozialleistungen zu protestieren. Der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy warfen die Demonstranten vor, keine Lösung für die Wirtschaftskrise und die Korruptionsskandale zu haben.

Mehr als 150 Gruppen sowie die großen Gewerkschaftsverbände hatten zu Demonstrationen in Madrid und 60 weiteren Städten aufgerufen. Den Protesten schlossen sich auch die wichtigsten Oppositionskräfte im spanischen Parlament, die Sozialistische Partei PSOE und die Vereinigte Linke IU, an. Die Demontranten trugen Plakate mit Aufschriften wie „Gewalt ist, wenn man 600 Euro Gehalt bekommt“. Sie forderten eine „dringende radikale Wende“ in der Sparpolitik der Regierung, aber auch einen Richtungswechsel der EU.

In Spanien liegt die Arbeitslosenquote bei 26 Prozent – bei Jugendlichen sogar bei 55,5 Prozent. Die Wirtschaft ist in die zweite Rezession in nur drei Jahren abgeglitten.