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  • 12.10.2012

was fehlt ...

...der Zahnbelag

Joe Bidens Lachen strahlt. Und zwar grell und spöttisch, fanden Kommentatoren nach der TV-Debatte zwischen dem amerikanischen Vize-Präsidenten und dem Republikaner Vize-Kandidaten Paul Ryan. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Debatten-Kameras auf Bidens Zähne vorbereitet waren. Das schaut man sich besser mit einer Sonnenbrille an“, schrieb allen voran der Korrespondent des Time-Magazins, Michael Scherer. Biden lachte und grinste mehrmals als Reaktion auf Ryans ernsthaft gemeinten Redebeiträge. Was rein optisch an das absurde Theaterspiel eines Gerhard Schröders der Elefantenrunde erinnerte, kann strategisch gedeutet werden. Der 69-jährige Biden wollte dem 42-jährigen Ryan signalisieren, dass seine Beiträge nicht ernstzunehmen seien. Und das wirkte: je mehr Biden lachte, desto jünger und unbeholfener wirkte Ryan. Selbstbewusst und überlegen, lobten Kritiker vom Internet-Magazin Politico Bidens Auftritt. Auf der gegnerischen Seite wurde die Nonchalance des Vize-Präsidenten absolut gegensätzlich bewertet. „Sein Lachen und sein herablassendes Verhalten ist ein Desaster“, schrieb der politische Berater der Republikaner, Brad Dayspring. Noch in der Nacht verschickte der Parteichef der Republikaner, Reince Pribus, einen Video-Zusammenschnitt von Ryans Rede und dem zeitgleichen Lächeln des älteren Kontrahenten Biden, mit der klaren Message: das ist nicht lustig! Und die Moral von der Geschicht'? Die Republikaner kritisieren Biden für sein strahlendes Gebiss, obwohl ihr eigener Kandidat in diesem Duell keine Haare auf den Zähnen hat. (dpa/dek)