Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

  • 1.8.2012

was fehlt ...

… die Eier

„Non hai le palle“ („Keine Eier in der Hose“) ist eine strafbare Beleidigung in Italien – das entschied der Oberste Gerichtshof in Rom. Der Ausdruck sei nicht nur vulgär, sondern hat ganz eindeutig auch eine beleidigende Dimension. Aha. In Italien ist das Fluchen zwar Kulturgut, doch wehe es wird die Potenz angegriffen. Homophobe Witze? Kein Problem. Frauenverachtende Kommentare. Ist doch nur Spaß. Ausländerfeindliche Bemerkungen? Kein Thema. Aber auf die nicht vorhandene Virilität verweisen – da hört es auf. In dem Verfahren prozessierten zwei Cousins gegeneinander. „Es bezieht sich nicht nur auf einen Mangel an sexueller Potenz der Zielperson, sondern auch auf Charakterschwäche, Mangel an Entschlossenheit, Kompetenz und Kohärenz“, schrieb Richter Maurizio Fumo. Die linke Tageszeitung L'Unità fragt zurecht: „Darf man es denn wenigstens einer Frau sagen?“ Und viel wichtiger, was passiert, wenn man anstatt „palle“ einfach „coglioni“ sagt? In Italien scheinen noch einige Prozesse vorprogrammiert – wahrscheinlich darf man bald nicht mal mehr „cazzo“ sagen. Damit wäre Italien dann so richtig am Ende. (taz)