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  • 11.6.2012

was fehlt ...

... Deeskalation

Wer denkt, Kreuzberg am 1. Mai sei ein heißes Pflaster für Polizeifahrzeuge lebt erstens in der Vergangenheit und zweitens nicht in Sachsen. Im mittelsächsischen Altmittweida endete der Versuch zweier Polizeibeamter, eine entlaufene Kuhherde der Gefangenensammelstelle, Verzeihung, der Weide zuzuführen, in einem 8.000 Euro teuren Desaster. In einer Unterführung beschlossen die Tiere, die menschengemachte gesellschaftliche Hackordnung zu ignorieren, drehten einfach um und wandten sich gegen die Staatsmacht. Wegen der Enge in Panik geraten, trampelten sie über das Begleitfahrzeug und verursachten dabei neben erheblichem Sachschaden sicher auch einen kräftigen Schreck bei den Polizisten. Ob die Ausschreitungen Thema im sächsischen Landtag sein werden, ist bislang nicht bekannt. Hinter vorgehaltener Hand erwarten Sicherheitsexperten jedoch ein parlamentarisches Nachspiel und verweisen auf das Vorbild Berlin und seine über Jahre erfolgreich praktizierte Deeskalationsstrategie bei größeren Aufläufen. „Wenn sie nunmal woanders lang laufen wollen, soll man sie laufen lassen. Zumindest solange sie nichts kaputt machen. Druck erzeugt da immer nur Gegendruck“, lässt sich ein hochrangiger Beamter des Innenministeriums in Dresden zitieren. (dapd/taz)