Stromrechnung wird informativer

Energiekonzerne müssen künftig angeben, aus welchen Quellen ihr Strom stammt

BERLIN taz ■ Gute Nachricht für Verbraucher: Ab dem 15. Dezember müssen die Energiekonzerne die Herkunft des von ihnen gelieferten Stromes auf der Jahresrechnung aufschlüsseln. Ob das zu mehr Klarheit führt, hängt allerdings davon ab, wie die Unternehmen die Vorgabe umsetzen, warnt die Deutsche Umwelthilfe.

„Die Stromwirtschaft will die wahre Zusammensetzung ihres Stroms verschleiern“, sagt Geschäftsführer Jürgen Resch. Dabei sei die Idee, dass Stromversorger Auskunft über ihre Energiequellen und damit verbundene Umweltprobleme geben müssen, lobenswert. Resch: „Die Verbraucher können entscheiden, ob sie auf gefährliche Atomkraft setzen, auf das Klima belastenden Kohlestrom oder auf umweltschonende Elektrizität aus erneuerbaren Energien.“

Nur: Es gibt keine eindeutige Regelung, wie die Energiekonzerne ihren Strommix und die daraus erfolgenden Umweltbelastungen darstellen müssen. „Braunkohle, Steinkohle und Erdgas haben ganz unterschiedliche CO2-Bilanzen und eine unterschiedliche Klimarelevanz“, erklärt Cornelia Ziehm, Leiterin Verbraucherschutz bei der Umwelthilfe. Diese lediglich in einer Kategorie „fossile Energieträger“ zusammenzufassen, genüge nicht und führe den Verbraucher in die Irre.

Die Umwelthilfe fordert die Bundesregierung auf, klare, einheitliche und verbindliche Vorgaben für die Aufschlüsselung der Informationen zu machen. Die Kennzeichnungspflicht für Strom hatten die EU-Mitgliedstaaten zum Schutz der Verbraucher im Juni 2003 beschlossen.

ANNETTE LEYSSNER